Eine Reise durch die Geschichte von Beauvillé

Begeben wir uns auf eine Zeitreise und erkunden wir die Ursprünge von Beauvillé – eine Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Textilindustrie im Elsass verknüpft ist. Im 16. Jahrhundert, unter der Herrschaft Karls V., König von Spanien und Monarch der Niederlande, wurden die reformfreundlichen protestantischen Niederländer aus Holland vertrieben. Sie fanden Zuflucht im Nordosten Frankreichs, in der Region, die heute als Elsass bekannt ist. Mit ihnen brachten sie zwei wertvolle Handwerkskünste mit: das Weben und das Färben. Während sich das Weben in Lothringen etablierte, entwickelte sich das Färberhandwerk insbesondere in der Schweiz, in Städten wie Mülhausen (Mulhouse), das damals noch zur Schweizer Grafschaft gehörte.

Im Elsass entstanden bald zahlreiche Textilmanufakturen – der Anfang einer industriellen Blütezeit. Im Jahr 1746 gründeten drei Bürger aus Mülhausen eine Stoffdruckerei, der innerhalb von 22 Jahren fünfzehn weitere folgten. Viele Unternehmer ließen sich in Oberelsass und in den Vogesentälern nieder, darunter auch Philippe Steffan und Jean-Georges Reber. Im Jahr 1756 gründeten sie das Unternehmen Steffan & Cie, den Vorläufer der heutigen Manufacture d’Impression sur Étoffes.

Warum Ribeauvillé?

Philippe Steffan traf die strategische Entscheidung, seine Manufaktur in Ribeauvillé zu gründen – auf Wunsch des damaligen Gebietsherrn, des Grafen von Ribeaupierre. Der Standort bot zahlreiche Vorteile: Der Zugang zu lokalen Ressourcen und die politische Unterstützung waren entscheidend für die Entwicklung des Unternehmens.

Nach dem Tod von Philippe Steffan im Jahr 1778 wechselte die Manufaktur mehrfach den Besitzer. Ein bedeutender Wendepunkt erfolgte 1839, als Charles-Emile Steiner das Unternehmen übernahm. Unter seiner Leitung wurde ein innovatives Färbeverfahren eingeführt, das den Beginn einer neuen Ära des Erfolgs und der Anerkennung markierte.

Im Laufe der Jahre ging die Manufaktur durch die Hände verschiedener Familien, die jeweils ihren Beitrag zum Wachstum und Erbe des Unternehmens leisteten. Schließlich übernahm die Familie Borin vor zwei Generationen die Leitung. Unter ihrer Führung gelang es dem Unternehmen, Tradition und Moderne zu vereinen – das handwerkliche Erbe wurde bewahrt und gleichzeitig mit neuen Technologien und modernen Managementmethoden ergänzt.

Heute, dank des Engagements und der Weitsicht der Familie Borin, floriert die Manufaktur Beauvillé weiterhin und pflegt ihr außergewöhnliches Erbe, tief verwurzelt in der schönen Region um Ribeauvillé.

Das moderne Zeitalter von Beauvillé

Im Jahr 1979 begann eine neue Ära mit der Gründung der Marke Beauvillé durch Jean-Michel Borin. Der Markenname wurde sorgfältig gewählt, um die tiefen Wurzeln unserer Geschichte widerzuspiegeln.

Heute ist die Manufacture d’Impression sur Étoffes (MIE) – unsere Muttermarke – auf den hochwertigen Textildruck für den Innenbereich spezialisiert. Sie arbeitet mit renommierten Verlagen wie Pierre Frey und prestigeträchtigen Kunden wie dem Schloss Versailles zusammen. Die MIE ist das letzte Unternehmen in Europa, das den Flachdruck per Hand beherrscht und praktiziert. Zudem kontrolliert und realisiert die Manufaktur den gesamten Produktionsprozess ohne Subunternehmer – ein einzigartiges Know-how, das unsere Kunden gezielt bei uns suchen.

Die Exzellenz der MIE

Was die MIE besonders macht, ist ihre Einzigartigkeit als letzte Manufaktur Europas, die den traditionellen Flachrahmen-Handdruck praktiziert. Ergänzt wird dieses handwerkliche Verfahren durch die vollständige Inhouse-Fertigung – von der Idee bis zum fertigen Produkt. Kunden kommen mit einem Entwurf oder einer Vision zu uns und profitieren von unserer Expertise, um ihre Vorstellung Realität werden zu lassen. Kürzlich vertrauten Maison Frey und das Schloss Versailles auf unser Können, um die kleinen Gemächer der Königin originalgetreu zu restaurieren – ein eindrucksvolles Zeugnis für die Anerkennung unseres außergewöhnlichen Fachwissens.

Die Geschichte von Beauvillé ist daher nicht nur die eines Unternehmens, sondern die eines kulturellen und handwerklichen Erbes, tief verwurzelt im elsässischen Boden – ein lebendiges Zeugnis für eine lange Tradition der Exzellenz und Innovation im Textilbereich.